Welche Fußfehlstellungen gibt es?
Etwa 70 % aller Erwachsenen in Deutschland haben eine Fußfehlstellung. Doch was ist das überhaupt? Welche Fußfehlstellungen gibt es eigentlich und wieso sollte man diese behandeln? Auf diese und viele weitere Fragen gehen wir in diesem Beitrag näher ein.
Was ist eine Fußfehlstellung?
Bevor wir genauer darauf eingehen, was eine Fehlstellung der Füße ist, stellen wir dir den idealen Fuß vor: Ein gesunder Fuß besticht durch eine ausgeprägte Wölbung. Die Zehen liegen auf dem Boden auf. Durch diesen Aufbau ist eine gute Körperkraftdämpfung garantiert. Das bedeutet, dass das gesamte Körpergewicht gleichmäßig auf dem Fuß lastet.
Doch leider ist solch ein ‚gesunder‘ Fuß in der heutigen Zeit eine Seltenheit geworden. Durch zu enge und kleine Schuhwerk, Bewegungsmangel und falschen Belastungen verformen sich die Füße. Das Ergebnis sind die sogenannten Fußfehlstellungen.
Auch wenn eine Fehlstellung oftmals zu Beginn unbemerkt bleibt, kann sie mit der Zeit zu starken Schmerzen in den Füßen, dem Rücken, den Knien oder der Hüfte führen. Zudem können einige unbehandelte Fußfehlstellungen die Entstehung von krummen Zehen begünstigen.
Wie entsteht eine Fußfehlstellung?
Eine Fußfehlstellung kann durch viele Faktoren ausgelöst werden. Einige davon sind:
- Das falsche Schuhwerk
- Bewegungsmangel
- Überlastung der Füße, z. B. durch zu viel Stehen, Sport oder durch eine Schwangerschaft
- Veranlagung
- Verkürzte Faszien
- Verletzungen
Dabei entsteht eine Fehlstellung in den Füßen nicht über Nacht. Vielmehr handelt es sich dabei um einen schleichenden Prozess.
Welche Fußfehlstellungen gibt es?
Eine Fußfehlstellung variiert von Person zu Person. So kann es sein, dass du sogar zwei oder drei Fußfehlstellungen hast. Doch lass uns zuerst auf die einzelnen Fehlstellungen genauer eingehen.
Knickfuß
Bei einem Knickfuß handelt es sich um eine Fehlstellung, bei der die Ferse schräg am Boden steht. Die Außenseite knickt somit nach außen und die gesamte Beinachse nach innen. Dadurch entstehen die sogenannten X-Beine.
Doch ein Knickfuß macht sich nicht nur anhand der X-Beine bemerkbar. Durch den Fehlstand der Achse wird nämlich die Achillessehne stark belastet, was zu starken Schmerzen führen kann.
Senkfuß
Einen Senkfuß erkennt man an der Abflachung des Längsgewölbes. Diese führt dazu, dass die Fußsohle im Stand den Boden berührt. Betroffene, die einen Senkfuß unbehandelt lassen, leiden oft an Schmerzen im mittleren Bereich des Fußes, da die Knochen an jener Stelle strapaziert werden.
Plattfuß
Der Plattfuß stellt die extreme Form des Senkfußes dar. Hierbei berührt die Fußsohle selbst beim Abrollen den Boden. Dadurch ist die Dämpfungsfunktion des Fußes nicht gegeben. Zudem kann durch einen Plattfuß die Beweglichkeit des oberen Sprunggelenks eingeschränkt werden.
Dies führt – wie auch bei allen anderen Fehlstellungen – zu verklebten Faszien und somit zu starken Schmerzen im gesamten Fuß und eventuell auch in anderen Körperbereichen.
Hohlfuß
Ein Hohlfuß bildet das Gegenteil eines Plattfußes, denn das äußere Längsgewölbe ist hier stark erhöht. Aufgrund dieser Erhöhung berühren nur Vorfuß und Ferse den Boden. Das bedeutet, dass diese beiden Bereiche stark belastet werden. So kann es zu Schmerzen im oberen Fußbereich kommen und auch Druckstellen und Schwielen können entstehen.
Oft wird der Hohlfuß durch ein häufiges Tragen von High Heels ausgelöst. Aber auch Lähmungen und Nervenschäden in der Fußmuskulatur können Gründe für diese Fehlstellung sein. Allerdings ist er bei vielen Personen auch angeboren.
Spreizfuß
Wenn das vordere Quergewölbe des Fußes abgeflacht ist, spricht man von einem Spreizfuß. Durch die Abflachung weichen die Mittelfußknochen voneinander aus, wodurch der vordere Bereich des Fußes breiter wird.
Bei jeder Bewegung wird der Vorfuß stark belastet, sodass Betroffene unter Schmerzen im Ballen und den Zehen leiden. Auch Druckstellen und Schwielen sind dabei keine Seltenheit. Zudem begünstigt ein Spreizfuß die Entstehung von krummen Zehen.
Treten Fußfehlstellungen nur einzeln auf?
Leider nicht. Viele Betroffene haben eine Kombination aus zwei oder drei Fehlstellungen. Die gängigsten sind:
- Knick-Senkfuß
- Knick-Senk-Spreizfuß
Was kann man gegen eine Fußfehlstellung tun?
Es gibt viele Dinge, die du tun kannst, um eine Fußfehlstellung zu korrigieren. Und auch wenn du keine Fehlstellung hast, können dir die folgenden Dinge helfen. Sei es für eine bessere Performance im Sport oder als aktive Maßnahme, um die Entstehung einer Fehlstellung vorzubeugen.
Orthopädische Schuheinlagen
Die gängigste Methode ist das Tragen von orthopädischen Einlagen nach Maß. GetSteps Einlagen werden durch unseren Orthopädieschuhmachermeister per Hand gefertigt, nachdem er deinen von dir gemachten Fußabdruck analysiert. So werden die orthopädischen Einlagen, so gefertigt, dass sie optimal deine Füße stützen.
Die Vorteile dessen sind:
- eine verbesserte Körperhaltung
- weniger Schmerzen in den Gelenken
- das Vorbeugen einer Erkrankung wie einer Arthrose
Mit Übungen die Fußmuskulatur stärken
Auch das regelmäßige Trainieren deiner Füße kann die Entstehung von Fehlstellungen verhindern. Denn dadurch stärkst du deine Fußmuskulatur und löst verklebte Faszien. Wenn du magst, kannst du gerne eine dieser Übungen nachmachen:
- Fußgymnastik
- Faszientraining mit Hilfsmittel
- Faszientraining ohne Hilfsmittel
- Yoga für die Füße
- Physiotherapie-Übungen für die Füße
Barfußlaufen
Auch Barfußlaufen kann Wunder bewirken. Denn dadurch, dass deine Füße 'ungeschützt' sind, trainierst du sie. Allerdings solltest du es damit vorsichtig angehen. Gehe dafür am besten zu einem Barfußpark oder lass deine Füße im Sommer an die frische Luft, wenn du das nächste Mal in einem Park bist. Du wirst merken, dass dies Entspannung pur ist – für dich und deine Füße.